Ein Blick auf den Azubi
Wie sieht der durchschnittliche Azubi aus?
Der durchschnittliche Azubi hat Abitur, ist 21 Jahre alt, geht lieber arbeiten als in die Berufsschule, schreibt im Schnitt 21 Bewerbungen, verdient pro Monat 574 € und erlernt einen kaufmännischen Beruf. Ich persönlich finde mich im Großen und Ganzen dort wieder.
Weitere Ergebnisse waren auch, dass die meisten (29,1%) eher einer kaufmännischen Ausbildung nachgehen, als einer Ausbildung mit der Ausrichtung Naturwissenschaften (nur 1,3%). Im Einzelhandel weist weit über die Hälfte der Jugendlichen einen Hauptschulabschluss vor (64,9%). Realschüler mit Mittlerer Reife besetzen mit über 50 % die Ausbildungsplätze in Gastronomie und Technik.
Ein interessantes Ergebnis birgt auch die Anzahl der abgebrochenen Ausbildungen. So gaben 15,7% der ehemaligen Hauptschüler an, schon einmal eine Ausbildung vorzeitig beendet zu haben. Von den Realschülern brachen 12,8% ab .Dies taten nur 9,1% der Abiturienten. Alles in allem üben 49% der befragten Berufsschüler ihren Wunschberuf aus.
Gründe, die Lehrlinge zum Abbrechen der Berufsausbildung veranlassen.
Hier können viele Faktoren eine Rolle spielen. Zum einen ist meiner Ansicht nach, die Zeitspanne zwischen Vertragsabschluss und Ausbildungsbeginn oft zu lang. Laut der Personalstudie zu den Azubi-Recruitingtrends 2014* liegt die Spanne bei knapp über sechs Monaten. Dies veranlasst viele, sich eventuell doch umzuentscheiden, was die Ausbildungsart betrifft oder aber private Gründe greifen. Sechs Monate bieten genügend Zeit zum Grübeln. Deswegen sollten Unternehmen schon Kontakt zum künftigen Auszubildenden in dieser Zeit halten. Egal ob per E-Mail oder telefonisch, ein kleiner Gruß zum Geburtstag oder Weihnachten kommt sicher gut an. Auch bietet es sich an, Ihrem künftigen Azubi bereits interne Newsletter zu Unternehmensneuigkeiten, wie Produktneuerungen oder andere sonstige Unternehmensnews zu senden.
*u-form Testsysteme GmbH & Co. KG in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Daniela Eisele von der HSBA Hamburg School of Business Administration und der YoustyMedia AG
Gibt es den typischen Ausbildungsabbrecher?
Ältere Azubis brechen häufiger die Ausbildung ab als jüngere. Warum ist das so? Die Bundesagentur für Arbeit schließt aus aktuellen Zahlen, dass es finanzielle Gründe sind. Oft haben ältere Azubis schon Familie und machen lieber hin und wieder einen Aushilfsjob, der gerade frei ist, als sich mit einer Dauer von zwar nur maximal drei Jahren mit einer Ausbildung zu binden, die geringer bezahlt ist. Sie sind der Meinung, dass sie ihren Kindern jetzt etwas bieten wollen und nicht erst in ein paar Jahren. Jedoch sehen sie nicht, dass ein Aushilfsjob nur eine kurzfristige Lösung ist und die Wertigkeit, eine Ausbildung zu haben für die Zukunft viel höher ist. Im Durchschnitt verdient ein Azubi im ersten Lehrjahr 545,93 €, im zweiten 583,53 € und im dritten 656,12 €, wie es der aktuelle Azubi.Report belegt.
Die Quote an abgebrochenen Ausbildungen ist außerdem so hoch, da die Ausbildung oft nicht den Erwartungen entspricht. Das Recruiting-Portal whatchado zeigt neue Wege auf, wie ich den richtigen Ausbildungsberuf für mich finden kann. Das österreichische Unternehmen interviewt Menschen auf der ganzen Welt zu ihrem Werdegang, wie genau sie zu dem Beruf gelangt sind, den sie gerade ausüben. So lässt sich mit Hilfe von „whatchado matching“ und 14 leicht verständlichen Fragen ein Ergebnis erstellen, welche Berufe am ehesten auf den Suchenden zutreffen.
Warum plagt Azubimangel die Unternehmen?
Liegt es daran, dass immer mehr Schulabgänger studieren? Oder liegt es daran, dass das Anforderungsprofil für Auszubildende immer höher wird?
Eindeutig haben beide Faktoren einen Einfluss auf den zunehmenden Mangel. Der Trend geht zum Studium, wie die Statistik „Läuft das Studium der Ausbildung den Rang ab“ von statista.com zeigt. Waren es im Jahr 2000 noch fast doppelt so viele abgeschlossene Ausbildungsverträge wie Studienanfänger, so sieht man im Jahr 2013, dass die Zahl der Studienanfänger immer weiter zunimmt, während die Zahl der unterschriebenen Ausbildungsverträge seit 2007 deutlich abnimmt. Die Zahl der Studierenden hat sich somit der Zahl der Auszubildenden deutlich genähert.
Wie können Unternehmen diesem Phänomen entgegenwirken?
Dieser Tatsache müssen Unternehmen entgegenwirken und die Berufsausbildung für Jugendliche wieder attraktiver machen.
Eine noch viel zu geringe Zahl an Firmen bieten diverse Prämien, um die Ausbildungsstelle genau bei ihnen interessant zu machen. Hier erhalten besonders engagierte Jugendliche zum Beispiel für ein Jahr lang ein Auto gestellt, das sie auch privat nutzen dürfen oder aber es winken interessante Prämien bei erfolgreich bestandener Abschlussprüfung. Auch vermögenswirksame Leistungen finden sich auf der Liste der möglichen Bindungsmaßnahmen.
Hier finden Sie weitere interessante Möglichkeiten, wie Sie als Ausbildungsverantwortlicher mit der Azubi-Karte von Edenred ihre Azubis belohnen und an sich und das Unternehmen binden können. Die Sachbezugskarte, eine von Ihnen mit einem bestimmten Betrag aufgeladene Gutscheinkarte, überreichen Sie Ihrem Azubi im praktischen EC-Kartenformat.
Er kann damit sofort an der Kasse bei vielen namhaften Einzelhandelsketten, Tankstellen und auch Lebensmittelhändlern bezahlen. Auch hat man mit der Karte eine Vielzahl an Online-Akzeptanzpartnern zur Verfügung. Ihr Auszubildender kann selbst entscheiden wann und wie er sein vorhandenes Guthaben auf der Karte einlösen möchte. Ein Vorteil für die Unternehmen ist, dass sie Zeit und auch Kosten bei der Verwaltung sparen und die Aufladebeträge auf einem sicheren Treuhandkonto liegen. Die Karte lässt sich für ganz unterschiedliche Anlässe einsetzen: Sowohl persönliche Feste wie Geburtstag oder Weihnachten oder auch gute Leistungen in der Schule. Schenken Sie Ihrem Azubi Anerkennung und motivieren Sie ihn zusätzlich. Er wird es Ihnen danken!
Beitrag verfasst von Stephanie Herzog, Auszubildende der Edenred Deutschland GmbH