Mitarbeiterbindung
05.06.2020|9 Minuten Lesezeit

Azubis finden, motivieren und halten – für beidseitigen Erfolg

Edenred E.Blog Team
Verfasst von: E.Blog Team
Mitarbeiterbindung
05.06.2020|9 Minuten Lesezeit

Der Trend der letzten Jahre und Jahrzehnte zeigt, dass immer mehr Jugendliche das Abitur oder Fachabitur absolvieren. Die steigende Zahl der Studienberechtigten spiegelt sich auch in vergleichsweise hohen Studienanfängerzahlen wider. Auch wenn die Studienanfängerquote in den vergangenen Jahren wieder leicht gesunken und ein weiterer leichter Abwärtstrend zu verzeichnen ist, bleiben die Zahlen weiterhin hoch (57,3 % im Studienjahr 2018/19).

Somit ist und bleibt es für viele Betriebe schwer, Auszubildende zu rekrutieren. Da sich generell nicht übermäßig viele Schulabgänger für Ausbildungsplätze bewerben, haben die Betriebe immer mehr Arbeit. Hinzu kommt, dass manche Berufe und Ausbildungsplätze beliebter sind als andere. Das ist zum einen abhängig von der Branche aber auch von der Region und ob das Unternehmen in einer großen Stadt oder in ländlichen Gebieten angesiedelt ist.

Erfahren Sie hier, wie Sie die passenden Azubis für Ihr Unternehmen finden und was Sie beachten sollten, damit es für beide Seiten ein langjähriges und gutes Arbeitsverhältnis wird.

Schritt #1: Finden Sie die passenden Azubis

Der erste – und vorerst wichtigste – Punkt ist das Finden neuer Auszubildender. Wenn die Bewerbungen nicht von selbst massenhaft bei Ihnen in der Post landen, müssen Sie aktiv werden und auf Ihr Unternehmen aufmerksam machen. Dafür gibt es unterschiedliche Strategien, die im Optimalfall miteinander kombiniert werden.

Außendarstellung – überzeugen Sie Jung und Alt

Die richtige Außendarstellung ist essenziell! Ihre Firma braucht eine eigene Persönlichkeit, die sogenannte Corporate-Identity, mit der Sie potenzielle Bewerberinnen und Bewerber überzeugen. Besonders bei der Suche nach Azubis sollte beachtet werden, dass die Zielgruppe aus vorwiegend sehr jungen Menschen besteht, die oftmals noch nicht volljährig sind und gerade erst aus der Schule kommen. Hier spielt die Meinung der Eltern, Verwandten oder auch der Medien wie Fernsehen oder Rundfunk eine wichtige Rolle.

Willkommen im digitalen Zeitalter – begegnen Sie der Zielgruppe in ihrem natürlichen Umfeld

Wenn Sie neue Auszubildende suchen, sind diese mit großer Wahrscheinlichkeit Ende der 1990er Jahre und Anfang der 2000er, also um den Millenniumwechsel herum, geboren. Die sogenannte Generation Z fühlt sich im Internet und den sozialen Medien zuhause und informiert sich größtenteils online über Berufe, Firmen und Stellenangebote. Um die Digital-Natives von Ihrem Unternehmen und den Ausbildungsangeboten überzeugen zu können, sollten Sie mindestens über eine gut strukturierte und aktuelle Homepage verfügen. Stellen Sie Ihr Unternehmen online vor, erzählen Sie von Ihrer Unternehmensphilosophie, zeigen Sie, wie sich das Team bisher zusammensetzt und veröffentlichen Sie freie Stellen. So bekommen potenzielle Bewerber einen Rundum-Eindruck und können abschätzen, ob Ihr Unternehmen zu ihnen passt.

Zusätzliche Social-Media-Accounts bei Plattformen wie Instagram, YouTube, Facebook oder Twitter helfen Ihnen, Ihrer Zielgruppe noch näher zu sein. Außerdem werden Geschäftsnetzwerke wie Xing oder LinkedIn immer wichtiger – dort können Sie den Social-Media-Recruiting-Prozess selbst aktiv gestalten und passende Personen finden.

Präsenz zeigen

Von alleine tut sich oftmals nichts beim Anwerben junger Talente. Machen Sie also zusätzlich zu online auch offline auf sich aufmerksam, indem Sie sich einen Stand auf Ausbildungsmessen sichern. Dort können Sie den interessierten jungen Menschen die wichtigsten Fragen beantworten und Ihrer Firma ein Gesicht geben. Durch diese persönlichen Gespräche bleiben Sie positiv in den Köpfen der Ausbildungssuchenden.

Praktika als erster Einstieg in den Job

Suchen Sie nicht ausschließlich nach Auszubildenden, sondern bieten Sie auch Praktikumsstellen an. Oftmals wollen sich junge Menschen nicht für eine Stelle festlegen, ohne einen Bezug zu dem Unternehmen zu haben. Schaffen Sie die Möglichkeit für Schülerpraktika aber auch für längere Praktikumszeiträume. Während dieser Zeit können sich beide Seiten ein Bild voneinander machen. Passen sowohl die zwischenmenschlichen Beziehungen als auch die beruflichen Inhalte gut zusammen, entscheiden sich sowohl Unternehmen als auch Jugendliche nach dem Schulabschluss mit gutem Gefühl für ein Ausbildungsverhältnis.

Das Bewerbungsgespräch als entscheidender Punkt

Sie haben aus den Bewerbungen die passenden Personen herausgefiltert, die Sie gerne zu einem Kennenlern- oder Vorstellungsgespräch einladen möchten? Unser Tipp: Lassen Sie in die endgültige Entscheidung mehr einfließen als nur die Schulnoten. Vor allem in früheren Zeiten wurden die Noten als Bewertungskriterium definieren – Talent und Charakter wurden jedoch vernachlässigt. Achten Sie auf bereits absolvierte Praktika oder andere hilfreiche Lebenserfahrungen. Zeigen Sie aktives Interesse an den unterschiedlichen Persönlichkeiten, fragen Sie nach den Gründen für die Berufswahl und hinterfragen Sie Stärken und Schwächen der Personen. Kurz: Lernen Sie die Bewerbenden kennen und schaffen Sie im Vorstellungsgespräch Platz für Fragen seitens der Bewerber. So wird das Auswahlverfahren zwar zeitaufwändiger, jedoch ist es persönlicher und auf Dauer gesehen die lohnenswertere Art eines Auswahlverfahrens.

Achten Sie außerdem in Bewerbungsgesprächen darauf, fair und offen zu kommunizieren. Versprechen Sie nichts, das Sie nicht halten können, egal ob es sich dabei um Aufgabenbereiche oder das Gehalt handelt. Denn leere Versprechen führen später zu enttäuschten und unmotivierten Auszubildenden.

Schritt #2: Motivieren Sie Ihre Auszubildenden

Wenn Sie aus allen Kandidaten und Kandidatinnen die richtigen Azubis für Ihr Unternehmen ausgesucht haben gilt es, diese von Anfang bis Ende der Ausbildung gekonnt zu motivieren. Der Gallup-Engagement-Index berichtet Jahr für Jahr über die emotionale Bindung, die Angestellte zu ihrem Unternehmen haben. Dabei gaben im Jahr 2019 lediglich 15 % der Befragten an, eine emotionale Bindung zu ihrer Arbeitsstelle zu haben. 69 % fühlen sich nur wenig gebunden, die verbleibenden 16 % haben gar keine emotionale Bindung und planen sogar, ihren Job zu kündigen. An diesen Zahlen können Sie als Arbeitgeber selbst proaktiv etwas ändern. Um firmenintern eine bessere Mitarbeiterbindung verzeichnen zu können, müssen die Beschäftigten bereits von Anfang an motiviert werden. Ein gutes Verhältnis hilft später auch, die Azubis zu halten und verhindert vorzeitige Ausbildungsabbrüche. Zudem ist es für beide Seiten erfolgreicher und positiver, wenn die Arbeitnehmenden Tag für Tag mit Motivation in die Arbeit gehen. Aber wie funktioniert gekonnte Azubi-Motivation? Lesen Sie unsere vier Tipps dazu.

Tipp #1: Kommunikation ist das A und O

Eine offene Kommunikation und regelmäßiges Feedback sind unter anderem die wichtigsten Faktoren für gut funktionierende Arbeitsverhältnisse. Nehmen Sie sich Zeit für Gespräche unter vier Augen, in denen Sie Ihre Angestellten und Azubis näher kennenlernen und über Vorstellungen, Wünsche und Pläne sprechen. Durch gegenseitiges Interesse wächst das Verständnis für- sowie das Vertrauen zueinander. Auf Basis gegenseitiger Empathie können Sie dann nach gemeinsamen Wegen, Lösungen und Umsetzungen von Problemen und Ideen suchen. Wichtig ist auch, dass Sie von Unternehmensseite aus offen für Kritik sind. Wenn Ihr Team inklusive der Azubis das Gefühl hat, mit Wünschen, Kritik und Anregungen auf offene Ohren zu stoßen, fühlen sie sich wohl und werden emotional stärker an die Arbeitsstelle gebunden. Von einer offenen Konfliktkultur profitieren also sowohl Arbeitgeber als auch Azubi.

Tipp #2: Wertschätzung und positives Feedback

Wertgeschätzte Azubis entwickeln ein stärkeres Zugehörigkeitsgefühl und erledigen ihre Arbeit insgesamt lieber und damit auch besser. Vermitteln Sie Wertschätzung zum einen anhand von spontanem Lob in spezifischen Arbeitskontexten, zum anderen aber vor allem durch eine grundlegend anerkennende Haltung gegenüber der Person. Zeigen die Führungskräfte und Vorgesetzten Menschlichkeit und gehen auf die Auszubildenden eingehen, wirkt sich dies positiv auf die zwischenmenschlichen und auch auf die beruflichen Verhältnisse aus. Hierarchieübergreifendes Teamwork gibt den Nachwuchstalenten das Gefühl, dass sie auch bereits während der Ausbildung als vollwertige Mitglieder des Teams sind – eine schöne Form der Wertschätzung, von der alle Seiten profitieren können, denn nicht immer kommen die besten Ideen nur von alteingesessenen Mitarbeitern.

Tipp #3: Eigenverantwortung als Motivationsfaktor

Besonders in der Ausbildung ist es wichtig, das perfekte Mittelmaß zwischen Unter- und Überforderung zu treffen. Wenn den Azubis bereits zum Berufseinstieg Vertrauen entgegengebracht wird, fühlen sie sich bestätigt und merken ihre eigenen Lernfortschritte schneller. Wer selbst Verantwortung trägt ist motivierter, die besten Ergebnisse zu liefern. Zögern Sie also nicht zu lange, wenn es darum geht, abwechslungsreichere Aufgaben und die damit einhergehende Verantwortung zu vergeben. Aber Achtung: Während Langeweile demotivierend wirkt, ist auch zu viel des Guten ein Motivationskiller, da die Angst etwas falsch zu machen steigt.

Tipp #4: Gute Karriere-Aussichten

Selbstverständlich ist auch ein faires Gehalt ein wichtiger Punkt, wenn es um das Motivieren und Halten von Azubis geht. Allerdings zählen die Aussicht auf eine gute Karriere und eine mögliche Übernahme nach der Ausbildung oft als viel wichtigere Faktoren. Aufstiegsmöglichkeiten geben viel Motivation, das Beste zu geben und sich aktiv in die firmeninternen Prozesse einzubringen.

Schritt #3: Halten Sie Ihre besten Nachfolge-Kräfte

Wenn es um das Halten der Azubis geht, ist von zwei Aspekten die Rede: Zum einen soll verhindert werden, dass die Ausbildung vorzeitig abgebrochen wird. Dafür ist eine erfolgreiche Umsetzung der zuvor genannten Punkte wichtig, denn wer motiviert ist, denkt nicht ans Aufhören. Zum anderen geht es aber auch darum, starke Arbeitskräfte nach der Ausbildung im Unternehmen zu behalten und nicht an die Konkurrenz zu verlieren. Wenn sich die Ausbildung dem Ende zuneigt, sprechen oft viele Gründe für die Übernahme: Die jungen Menschen sind bereits hervorragend im Team integriert, kennen die firmeninternen Abläufe und repräsentieren das Unternehmen auch nach außen hin bestens. Außerdem wissen Sie, woran Sie bei den einzelnen Personen sind, sowohl auf persönlicher als auch auf professioneller Ebene und müssen keine neuen Personen einarbeiten. So lassen sich auch Fehlbesetzungen vermeiden. Aber wie gehen Sie vor? Auch hier kommen die Punkte, die zur Motivation dienen, genauso zur Geltung, aber auch weitere Aspekte sollten nicht vernachlässigt werden:

Präsentieren Sie sich stets nicht nur als hochwertiger Ausbildungsbetrieb, sondern auch als hervorragender Arbeitgeber. Dazu gehören beispielsweise faire Gehälter, gute Aufstiegschancen und ein guter und fairer Umgang mit allen Angestellten. So merken die Auszubildenden bereits während der Lehrjahre, worauf Sie sich einstellen können, die Entscheidung fällt leichter.

Geben Sie Ihren Azubis vielversprechende Perspektiven und kommunizieren Sie Übernahme-Wünsche klar und vor allen Dingen frühzeitig. Denn nur wenn die jungen Menschen von der Möglichkeit wissen, können Sie diese auch ernsthaft in Betracht ziehen.

Edenred als starker Partner für Ausbildungsbetriebe

Ob Sie sich aktuell mit dem Finden, dem Motivieren oder dem Halten von Auszubildenden beschäftigen – ein zentraler Punkt in allen Abschnitten ist die Identifikation mit dem Betrieb. Diese ist in der Bewerbungsphase natürlich noch gar nicht bis wenig ausgeprägt, allerdings kann der Ausblick auf teambildende Maßnahmen auch im Vorstellungsgespräch schon überzeugen. In der Motivations- und Halte-Phase sind diese Maßnahmen dann besonders wichtig. Dazu zählen gemeinsame Unternehmungen wie Ausflüge, Feiern, persönliche Visitenkarten oder auch kleine Aufmerksamkeiten und Geschenke. Dafür ist Edenred der perfekte Partner! Wir bieten Ihnen verschiedene Möglichkeiten, Ihre Lehrlinge mit kleinen Gesten zu erfreuen. Sei es ein monatlicher Sachbezug in Höhe von 44 Euro, ein Geschenk zu besonderen Anlässen oder aber ein Zuschuss zur Mittagsverpflegung – passen Sie die Lösungen individuell an Ihre Angestellten an mit der Edenred Karte oder dem Ticket Restaurant® von Edenred. Wenden Sie sich bei Fragen zu den Produkten und Ihren Möglichkeiten gerne an uns, gemeinsam finden wir die optimale Idee für Ihren Ausbildungsbetrieb!

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