Fachkräftemangel: Lösungsansätze für Unternehmen
Fachkräftemangel: Fakt oder Fiktion?
Die Frage, ob in Deutschland ein Fachkräftemangel Fakt oder Fiktion sei, wurde in Wirtschafts- und Politikkreisen jahrelang kontrovers diskutiert. Die Antwort ist inzwischen eindeutig: Der Fachkräftemangel ist real und wird sich voraussichtlich in den kommenden Jahren verstärken – Mit dem Potenzial, sich zu einer ernsthaften Bedrohung für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu entwickeln.
Ein Fachkräftemangel bedeutet, dass offene Stellen nicht oder nur schleppend besetzt werden können. Die Bundesagentur für Arbeit weist in ihren Statistiken zum Fachkräftemangel einen aktuellen Stand von 800.000 unbesetzten Stellen für Fachkräfte aus und über die Hälfte befragter Unternehmen sehen dieses Problem als größtes Risiko für künftige, erfolgreiche Geschäftsentwicklungen.
In welchen Berufen gibt es einen Fachkräftemangel
Betroffen sind mittlerweile mehr als 70 Berufe mit Schwerpunkten im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), dem Handwerk, der Gastronomie sowie im Gesundheits- und Erziehungssektor.
Eine Besserung der Situation ist im begonnenen Jahr 2023 nicht in Sicht – Im Gegenteil: Als Ergebnis einer Umfrage unter Personalentscheidern gehen mehr als zwei Drittel der Befragten von einer langfristigen Verschärfung der Situation aus. Darum soll dieser Artikel zum einen Ursachen des Fachkräftemangels aufzeigen und zum anderen ebenso die möglichen Lösungsansätze für Unternehmen im Umgang mit diesem Problem.
Einflussfaktoren Fachkräftemangel
Die Ursachen für den Fachkräftemangel sind unterschiedlich und in ihren Ausformungen ebenso von branchenspezifischen wie regionalen Faktoren abhängig. Die Hauptgründe sind im Allgemeinen:
Der demografische Wandel führt zum Fachkräftemangel
Die fortschreitende Alterung der Gesellschaft hat den mit Abstand größten Einfluss auf den Mangel an qualifizierten Fachkräften in Deutschland. Steigende Lebenserwartung und geringere Geburtsraten führen dazu, dass dem Anteil der in Rente gehenden Arbeitnehmer gleichzeitig ein zu geringer Anteil junger Menschen zum Eintritt in den Arbeitsmarkt gegenübersteht. Ohne Gegenmaßnahmen wird die Bevölkerungszahl in Deutschland bis zum Jahr 2060 voraussichtlich um 6 Millionen Menschen sinken.
Globalisierung und Abwanderung
Besonders Unternehmen in ländlichen Regionen haben oft Probleme, geeignete Fachkräfte zu finden. Die Abwanderung in die Metropolen ist vor allem bei jungen Leuten im Alter von 18 bis 29 Jahren sehr hoch. In unserer globalisierten Welt konkurrieren Unternehmen auch international um die Rekrutierung dringend benötigter Spezialisten.
Berufsausbildung contra Akademisierung
Wie Statistiken belegen, übertrifft die jährliche Zahl der Studienanfänger inzwischen die Zahl der Menschen, die eine Berufsausbildung beginnen. Die Ausbildungsberufe verlieren demnach an Attraktivität, junge Menschen erhoffen sich durch ein Studium die Aussicht auf bessere Karrierechancen und attraktivere Gehälter. Ausbildungsbetriebe hingegen finden immer weniger geeignete Kandidaten.
Technologischer Fortschritt
Zunehmende Digitalisierung und Automatisierung in den Unternehmen können dazu führen, dass Fähigkeiten und Qualifikationen benötigt werden, die auf dem Arbeitsmarkt noch nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind.
Geringe Arbeitgeberattraktivität und gestiegene Ansprüche
Hohe Anforderungen an die Qualifikation von Arbeitnehmern gegenüber schlechten Arbeitsbedingungen und niedriger Bezahlung, sind ganz sicher Gründe eines Fachkräftemangels ganzer Branchenbereiche. Allerdings haben die Unternehmen auch hier direkt die Chance eigenständig gegenzusteuern.
Für Unternehmen: Lösungsansätze im Fachkräftemangel
Wollen Unternehmen dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, heißt es zügig aktiv werden, denn sie sehen sich zunehmend einem Paradigmenwechsel unterworfen: Nicht mehr der Arbeitnehmer bewirbt sich beim Arbeitgeber, sondern der Arbeitgeber bewirbt sich viel mehr beim Arbeitnehmer. Fachkräfte sind stark nachgefragt und die Ansprüche der jüngeren Generationen von Spezialisten sind gestiegen. Hier haben vor allem die Unternehmen die Nase vorn, die sich auf diese Situation einstellen und sich Gedanken um ein modernes Bewerbermanagement machen.
Zur Mitarbeitergewinnung in Zeiten des Fachkräftemangels, gibt es glücklicherweise zahlreiche Instrumente, um die Attraktivität eines Arbeitsplatzes zu erhöhen und auf sich aufmerksam zu machen:
Employer Branding
Darunter versteht man den Aufbau, die Umsetzung und die Pflege einer starken Arbeitgebermarke. Sie soll bewirken, dass qualifiziertes Personal angezogen und vorhandene Mitarbeiter gehalten werden. Employer Branding denkt Personalbeschaffung langfristig und wird auch entsprechend nachhaltig umgesetzt. Eine mit positiven Werten ausgestattete Arbeitgebermarke ist für künftige Arbeitnehmer anziehend und gleichwertig mit monetären Reizen.
Modernes Recruiting
Auf einem Arbeitnehmermarkt bewerben sich Unternehmen bei den potenziell neuen Mitarbeitern. HR-Manager müssen erklären, warum sie der richtige Arbeitgeber sind und warum sie interessanter sind als andere. Ein schlankes Bewerberprocedere und Kommunikationswege der Zielgruppe sollten wichtiger Bestandteil sein – Wenn sich ein Markt ändert, gilt es sich erfolgreich anzupassen.
Interne Ausbildung
Eine nachhaltige und bewährte Maßnahme gegen den Fachkräftemangel ist die innerbetriebliche Ausbildung. Praktika, fair bezahlte Ferien- und Nebenjobs können frühzeitig das Interesse junger Menschen für das Unternehmen, die Branche oder den zu erlernenden Beruf wecken. Um Auszubildende im Unternehmen zu halten, sollte man ihnen frühzeitig attraktive Perspektiven aufzeigen und Weiterbildungen sowie Spezialisierungen ermöglichen.
Mitarbeiterbindung verstärken
Je höher die Identifikation von Mitarbeitern mit ihrem Arbeitgeber, desto geringer ist die Personalfluktuation. Motivation, Engagement und Produktivität sind messbar höher und definitiv von Vorteil. Prämien für Zielerreichungen, besondere Mitarbeiterbenefits und -Vorteile stärken ebenfalls die Bindung zum Unternehmen.
Wichtige Aspekte zur Mitarbeiterbindung, die dem Fachkräftemangel entgegenwirken:
- Gute Mitarbeiterführung
- Angenehmes Betriebsklima
- Zeitgemäße Arbeitsplatzausstattung
- Persönliche Wertschätzung
- Work-Life-Balance
- Karrierechancen
- Erweiterte Sozialleistungen
- Benefits und Boni
- Flexible Arbeitszeitmodelle
Digitalisierung und Automatisierung
Digitalisierte, automatisierte Lösungen verschlanken Arbeitsprozesse, sparen Personal und Geld. Dafür bereitzustellende Investitionen sind für viele Unternehmen ein notwendiges Muss, um langfristig innovativ und wettbewerbsfähig zu bleiben. Auch hier gilt: Nehmen Sie ihre Mitarbeiter in diesem Prozess von Anfang mit und binden Sie sie nach Möglichkeit aktiv ein.
Internationales Recruiting
Die Rekrutierung von Fachkräften im Ausland ist für viele Unternehmen oft mit einem sehr hohen Aufwand verbunden. Dennoch vergrößert diese Option die Lösung des Mitarbeitermangels. Wichtig ist dabei, die rechtlichen Rahmenbedingungen vorab zu klären.
Lösungsansätze kombinieren und damit dem Mangel an Fachkräften entgegenwirken
Die Dimensionen des Fachkräftemangels als Herausforderung an Wirtschaft und Politik sind enorm und die angespannte Lage auf dem Fachkräfte-Arbeitsmarkt für viele Unternehmen kann diese Situation langfristig eine essenzielle Bedrohung sein.
Eine spezifische, unternehmensinterne Analyse des Problems ist der Anfang und die Voraussetzung, um geeignete, machbare Lösungen zu finden und umzusetzen. Es geht vor allem darum, das Thema rechtzeitig anzugehen und geeignete Instrumente zu entwickeln, um dem Problem bewusst und vorbereitet zu begegnen.
Alle im vorherigen Abschnitt angesprochenen Maßnahmen weisen Schnittmengen zueinander auf und es gilt, die für Ihr Unternehmen passenden Möglichkeiten herauszufiltern und zu kombinieren. Denn eine einzige Maßnahme wird sicherlich nicht ausreichend sein, um eine geeignete Lösungsstrategie zu finden.
Setzen Sie auf die Vielfalt und nutzen Sie die verschiedenen Ansätze, um das Problem des Fachkräftemangels aus eigener Unternehmensperspektive offensiv anzugehen und individuell zugeschnitten bestmöglich zu lösen.
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