Prämien für Mitarbeiter: Beispiele aus der Praxis
Prämienzahlung versus steuerfreie Prämie
Möchte man den Mitarbeitern als Belohnung für hervorragende Leistungen eine Prämie zukommen lassen, so ist es oft üblich, dass dies in Form einer direkten Prämienzahlung für den Mitarbeiter mit der nächsten Gehaltsabrechnung erfolgt. Allerdings ist diese Form der Prämierung sowohl für die Arbeitgeber- als auch die Arbeitnehmerseite teuer.
Denn: Diese Variante wird als sogenannte Einmalzahlung gewertet und ist damit voll steuer- und sozialversicherungspflichtig. So kommt tatsächlich nur ein Teil der Prämie auf dem Konto an.
Allgemein gilt die Faustregel, dass Sonderprämien für Mitarbeiter, die als bloße Geldzahlungen ausgestaltet sind, nur in seltenen Ausnahmefällen steuerfrei sein können – ob Sonderzahlung, Prämienzahlung oder Bonuszahlung: Alles, was als einmalige Zahlung vergütet wird, muss versteuert werden.
Und hier kommt der große Vorteil der Variante der sogenannten steuerfreien Prämie zum Tragen: Nutzt man diese steuerlich vorteilhafte Form der Prämie für die Mitarbeiter, so kommt die volle Prämie auch beim Arbeitnehmer an. Diese Prämierung erfolgt dabei meistens anlassbezogen und häufig über die Ausgabe von Gutscheinen oder einer für den Mitarbeiter flexibel verwendbaren Gutscheinkarte.
Wird die Prämierung als regelmäßiger Leistungsanreiz und Dankeschön an die Mitarbeiter verwendet, so wird sie meistens über die Form des steuerfreien Sachbezugs eingesetzt.
Verschiedene Beispiele für Mitarbeiterprämien in der Praxis
Doch wann werden Boni in Form von Prämien für die Mitarbeiter eigentlich ausgelobt? Das kommt immer darauf an, was man mit der Prämierung erreichen möchte. Von Ideenfindung, über Leistungsanreiz bis zur Mitarbeitermotivation sind die Hintergründe der Unternehmen sehr verschieden.
Beispiel: Prämie für die Erreichung eines vordefinierten Ziels
Viele Unternehmen knüpfen die Prämierungen an ein bestimmtes berufliches Ziel. Beispielsweise soll bei Onlineanzeigen eine bestimmte Anzahl von Conversions generiert, in Shops eine bestimmte Anzahl an Artikeln verkauft, in Produktionsbetrieben eine bestimmte Stückzahl erreicht oder allgemein gesprochen, eine bestimmte Quote gehalten werden. Es kommt dabei immer darauf an, in welchem Bereich das Unternehmen tätig ist, und was gefördert werden soll.
Beispiel: Prämie als Dankeschön für besonderes Engagement
Manche Firmen setzen die Prämie als besonderes Dankeschön ein, wenn sich Mitarbeiter besonders engagieren. Das kann die Unterstützung von neuen Kollegen beim Onboarding sein, aber auch genauso die persönliche Arbeitsleistung oder die Loyalität zum Unternehmen in schwierigen Zeiten. Das, was den entsprechenden Mitarbeiter situationsbezogen von den anderen abhebt, kann mit dieser Aufmerksamkeit in besonderem Maße honoriert werden.
Beispiel: Prämie im Mitarbeiter werben Mitarbeiter
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es von großem Wert, wenn die eigenen Mitarbeiter der Firma neue Kollegen empfehlen können. Kommt über solche Kontakte ein neuer Mitarbeiter in das Unternehmen, kann dieses besondere Engagement gewürdigt werden. Entweder nur für Bestandsmitarbeiter oder aber auch im Sinne einer Begrüßungsprämie für den neuen Kollegen. Diese nette Begrüßung kann natürlich auch unabhängig vom Mitarbeiter werben Mitarbeiter eingesetzt werden.
Beispiel: Prämie für betriebliches Ideenmanagement
Frische Ideen gesucht? Bauen Sie auf Ihre Mitarbeiter! Viele gute Ideen kommen direkt von den Mitarbeitern, weil sie tagtäglich in ihrer Arbeit mit den Prozessen und Produkten, Kunden und Verbrauchern zu tun haben. Sie kennen die individuellen Vorteile und Schwachstellen und können konstruktive, gewinnbringende Ideen beitragen. Bei so einer innerbetrieblich ausgeschriebenen Challenge bietet es sich geradezu an, die beispielsweise besten 3 Ideen mit entsprechenden Prämien zu honorieren.
Beispiel: Prämie für die regelmäßige Teilnahme an gesundheitsfördernden Maßnahmen
Einige Unternehmen wollen die Mitarbeiter motivieren verstärkt auf ihre Gesundheit zu achten, manche den Krankenstand reduzieren und andere wiederum wollen ihre Mitarbeiter bei der Gesundheitsvorsorge, unabhängig von der eigenen Motivation, unterstützen. So kann die Prämierung genauso gut wie in den vorherigen Beispielen an eine regelmäßige Teilnahme von gesundheitsfördernden Maßnahmen gebunden werden – ob von den Krankenkassen angebotene Kurse oder Mitgliedschaften im Fitness- oder Tanzstudio oder die Teilnahme an Sportveranstaltungen – die Möglichkeiten sind auch in diesem Bereich groß.
Beispiel Sonderfälle: Coronaprämie und Inflationsausgleichsprämie
Aufgrund von politischen Sonderregelungen ist es möglich befristete Sonderprämien zu gewähren. Zu diesen wenigen Ausnahmen gehören beispielsweise die sogenannte Coronaprämie bis zu 1.500€, die in den Jahren 2020-2022 ausgegeben werden konnte oder die Inflationsausgleichsprämie bis zu 3.000€ aus dem Jahr 2023/2024.
Je nach aktuellem Geschehen werden vom Gesetzgeber hin und wieder steuerfreie Prämienzahlungen ermöglicht, die unter normalen Bedingungen steuerpflichtig wären.
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Möglichkeiten zur praktischen Umsetzung von Mitarbeiterprämien
Natürlich gibt es unterschiedliche Möglichkeiten eine Prämierung umzusetzen. Es muss nicht immer eine klassische Einmalzahlung sein, sondern funktioniert auch über den steuerfreien Sachbezug. In unserem E.Paper „5 Praxisbeispiele für Mitarbeiterprämien. Wie Sie steuerfreie Leistungsanreize schaffen“ stellen wir Ihnen dazu ausführlicher unterschiedliche Prämien für Mitarbeiter mit Beispielen vor.
Abschließend sollte man nie vergessen, dass – neben allen Arten und Möglichkeiten von Prämien für die Mitarbeiter - auch die persönliche Wertschätzung einen großen Teil zur Zufriedenheit beiträgt. So sollte eine Prämie, insbesondere wenn sie als Belohnung für gute Leistungen gedacht ist, nicht einfach kommentarlos gewährt werden, sondern immer mit ein paar positiven, persönlichen Worten einhergehen.
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