Steuerfreier Fahrtkostenzuschuss zur Tätigkeitsstätte
Verschiedene Anlässe für Fahrtkostenzuschüsse:
In Fällen einer Sammelbeförderung (beispielsweise bei einer Auswärtstätigkeit) oder bei einer beruflich notwendigen doppelten Haushaltsführung, bleibt der Fahrtkostenzuschuss sogar steuerfrei.
Als freiwilliger Zuschuss des Arbeitgebers für die täglichen Fahrten zur Arbeitsstätte.
Viele Arbeitgeber verweigern jedoch bereits im Vorfeld Fahrtkostenzuschüsse mit dem Hinweis auf die mögliche Abrechnung über die Werbungskosten. Allerdings werden Werbungskosten erst bei der Einkommensteuererklärung des Arbeitnehmers rückwirkend berücksichtigt und so würde eine Abrechnung über die Werbungskosten im Vergleich zum Erhalt des Fahrtkostenzuschusses durch den Arbeitgeber zu einem geringeren Nettoeinkommen führen.
Formel zur Berechnung des Fahrtkostenzuschusses
Arbeitstage (tatsächliche Arbeitstage) x Kilometer (einfacher Weg) x 0,30 Euro
Hinweise, die bei der Berechnung zu beachten sind:
nur tatsächliche Arbeitstage dürfen berücksichtigt werden. Krankheits- oder Urlaubstage dürfen nicht berücksichtigt werden.
es gilt nur der einfache und kürzeste Weg zur Arbeitsstätte.
die zu entrichtende Lohnsteuer von 15% kann vom Arbeitgeber auf den Arbeitnehmer „abgewälzt“ werden.
Praktische Beispielrechnung zum Fahrtkostenzuschuss
Herr Maier lebt in Freising (Bayern), arbeitet an 200 Tagen im Jahr und pendelt jeden Tag nach München zu seiner Arbeitsstätte, was eine einfache Strecke von 50 Kilometern bedeutet. Der Fahrtkostenzuschuss bei Herrn Maier wird pauschal mit 15% Lohnsteuer, 5,5% Solidaritätszuschlag und 8% Kirchensteuer versteuert und die Abgaben werden vom Arbeitgeber geleistet.
Dies ergibt folgende Rechnung:
200 Tage x 50 Kilometer x 0,30 Euro = 3.000,00 Euro
Zu entrichtende Abgaben auf den Betrag von 3.000,00 Euro:
Lohnsteuer (15%) = 450,00 Euro
Solidaritätszuschlag (5,5% von 450,00 Euro) = 24,75 Euro
Kirchensteuer* (8% von 450,00 Euro) = 36,00 Euro
Daraus resultieren Abgaben, die der Arbeitgeber entrichten muss, in Höhe von 510,75 Euro.
*Kirchensteuer liegt in Bayern und Baden-Württemberg bei 8% (in den anderen Bundesländern bei 9%).
Fahrtkostenzuschuss für Auszubildende
Auch Azubis können neben der Ausbildungsvergütung über den Fahrtkostenzuschuss noch zusätzlich unterstützt werden. Für Unternehmen, die Auszubildende suchen, kann solch ein Fahrgeld so auch ein geeignetes Mittel zur Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber sein.
Fahrtkostenzuschuss für Geringverdiener (Minijob)
Das Gehalt für Minijobs darf maximal 450 Euro pro Monat betragen und wenn das Gehalt diese Freigrenze übersteigt, fallen Steuern und Sozialabgaben an. So kann der Fahrtkostenzuschuss auch in diesem Fall eine finanzielle Unterstützung darstellen.
Vorteile für Arbeitgeber
Die Arbeitgeber können ihre Ausgaben durch die Bezuschussung der Fahrtkosten senken, da die Fahrtkostenzuschüsse beispielsweise anstelle einer Lohnerhöhung gezahlt werden können. Das Ergebnis sind geringere Ausgaben, da keine Sozialabgaben wie Arbeitslosen-, Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung anfallen.
Vorteile für Arbeitnehmer
Die Arbeitnehmer haben unter dem Strich mehr Netto vom Brutto in der Tasche. Würde der Zuschuss nämlich auf das Bruttoeinkommen addiert, unterliegt die Erhöhung der steuerlichen Progression und somit käme im Vergleich dementsprechend weniger Geld beim Arbeitnehmer an.
Mögliche negative Auswirkungen
Die Berücksichtigung des Fahrtkostenzuschusses hat neben den positiven Vorteilen, dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer Geld sparen bzw. gewinnen, auch mögliche negative Auswirkungen. So kann der Fahrtkostenzuschuss bei einem Verlust des Arbeitsplatzes zu einem geringeren Arbeitslosengeld (für den Zuschuss werden keine Sozialversicherungs-Beiträge geleistet) oder im Krankheitsfall zu geringerem Krankengeld führen.
Alternativen zum Fahrtkostenzuschuss: steuerfreier Tankgutschein und Sachbezug
Viele Unternehmen setzen aber nicht nur auf den Fahrtkostenzuschuss. Sie unterstützen ihre Mitarbeiter zusätzlich oder anstelle des Fahrtkostenzuschusses mit dem steuerfreien Sachbezug – beispielsweise in Form eines Tankgutscheins.
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Fazit zur Betrachtung von Fahrtkostenzuschüssen
Abschließend kann man festgehalten, dass Fahrtkostenzuschüsse eine sinnvolle Unterstützung von Arbeitnehmern darstellen. Sie werden finanziell unterstützt und haben am Ende mehr Geld zur Verfügung. Auch Arbeitgeber können im Vergleich zu einer möglichen Gehaltserhöhung profitieren, Steuern und Sozialversicherungsbeiträge sparen und geben unter dem Strich weniger Geld aus. Die perfekte Win-win-Situation und ein starkes Argument.
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